★ 50 JAHRE ★ TOMMY WEISBECKER HⒶUS

Potsdamer Str. 134-136

am 06.09.2024 möchte das DRUGSTORE euch herzlich in die räume in der potsdamer str. 134-136 (10783 berlin) einladen, denn:
wir sind auch wieder da! also in schöneberg.

Drugstore Returns! 11.11.2022



Schicksaal

Kiez Cuisine im TWH/Schicksaal

Queer Feminist Küfa
 â˜… Kitchen for all ★
jeden Dienstag von 18-22 Uhr
(Wir kochen von 16-18 Uhr, helft uns gerne dabei)

info 01/2023: das küfakollektiv hat leider aufgehört
♥ vielen dank für alles ♥

mehr Infos
Archiv: ab 15.6.2010

Tommyhaus und ssb-Büro

mo 16-18, di+do 11-13 Uhr
Kontakt

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Antiknast
Büro
Carlo Giuliani


im TWH 1. mittwoch im monat 11 uhr
+ DRUGSTORE donnerstags 16 uhr
mit sprechzeiten freie arbeit

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Demobeitrag 30.03.2007

TWH Beitrag Doppeldemo gegen die hässliche Stadtumstrukturierung in Berlin

Tommy-Weisbecker-Haus zur Doppeldemo gegen die hässliche Stadtumstrukturierung in Berlin

 

Wir, das Tommy-Weisbecker-Haus, sind seit März 1973 ein selbstverwaltetes Wohnkollektiv in Kreuzberg 61. Neben dem "Georg-von-Rauch-Haus" sind wir das älteste Hauskollektiv in Berlin.

 

Unsere kollektive Struktur ermöglicht unter anderem selbstorganisiertes und selbstbestimmtes Leben und Wohnen. Wir bieten Notübernachtung für Treberinnen und Treber und arbeiten mit der "AG Leben mit Obdachlosen" zusammen.

 

Unser freier Träger ist der seit 1972 selbstorganisierte Verein "SSB". Wir sind mit keinem der großen Wohlfahrtsverbände (wie z.B. Diakonie, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband usw.) vernetzt.

 

Im Verein zusammengeschlossen sind die Kollektive von der Mansteinstrasse mit der "Roten Insel", vom Jugendzentrum Drugstore, von der Kfz-Werkstatt "Schöni" und vom Tommyhaus mit der "Linie 1".

 

Zur Geschichte vom Tommy Weisbecker Haus

 

Das leer stehende Haus in der Wilhelmstraße 9 wurde im März 1973 erkämpft. Benannt ist das Haus nach dem 1972 von der Polizei erschossenen Anarchisten Thomas Weisbecker, organisiert in der "Bewegung 2. Juni".

 

Im März 1975 kam es zu größeren Zerstörungen im TWH durch eine Polizeirazzia, die auf der Suche nach dem sich bei der "Bewegung 2. Juni" aufhaltenden CDU-Abgeordneten Peter Lorenz war. Diese Razzia war Teil der größten Polizeiaktion in West-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg mit Durchsuchung von 80 linken Projekten, bekannt als "Aktion Wasserschlag".

 

Durch die zentrale Lage zwischen Willy-Brandt-Haus und der Bannmeile um das Regierungsviertel wurde das TWH in den 90ern von Teilen der Berliner Politik als Sicherheitsrisiko eingestuft.

 

Im Haus fand unter anderem die Ausstellung: Verbrechen der Wehrmacht in Jugoslawien 1941-44 statt - zwei Jahre vor dem verbrecherischen Angriffskrieg gegen Jugoslawien mit maßgeblicher deutscher Beteiligung.

 

Zu unserer aktuellen Situation:

 

Uns wurden 2007 die Zuwendungsgelder durch die LIGA der Spitzenverbände der Wohlfahrt gestrichen. Das Thomas-Weisbecker-Haus ist damit eine der Einrichtungen, die von den Kürzungen der Senatsgelder im Obdachlosenbereich durch die Ligaverbände direkt betroffen sind. In den 90ern stellte der Berliner Senat die direkte Förderung Berliner Projekte ein und übertrug die Finanzierung treuhänderisch für das Land Berlin der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin. Der Senat privatisiert das Soziale durch fortlaufende Kürzungen im Sozialbereich, die dann durch die Liga unternehmerisch umgesetzt werden. In der Liga sind die größten Verbände der freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen, z.b. Caritas und Deutsches Rotes Kreuz. Der Sozialabbau wird durch eine Handvoll der größten Berliner Spitzenverbände umgesetzt, die die Wahl haben bei ihren eigenen Projekten zu kürzen oder bei den freien Trägern.

 

Als freiem Träger der Jugend- und Sozialarbeit wurden auch uns jetzt die Arbeitsstellen von drei Vereinsangestellten, darunter die unserer Sozialarbeiterin, gestrichen. Die Anzahl der Straßenkinder steigt in Berlin immer weiter und das Land Berlin stellt die Finanzierung der seit den 70ern bestehenden Sozialarbeiterstelle im Tommy-Weisbecker-Haus ein.

 

Das Tommyhaus richtet sich in erster Linie seit 34 Jahren an wohnungslose jugendliche Treberinnen und Treber. Das Konzept ist niedrigschwellig. Es wird ohne Hilfepläne gearbeitet und richtet sich vorrangig nach den Bedürfnissen der Jugendlichen. So werden z.B. auch Hunde bei uns erlaubt. Wir sind fast 40 Leute in 4 Wohnetagen mit jeweils einem Trebezimmer. Die Altersstruktur liegt zwischen 16 (früher 14) und momentan über 50 Jahren. Ein Drittel der Bewohner sind Frauen. Die Besonderheit des Zusammenlebens und der Treberarbeit macht seit langem eine gute und anerkannte Arbeit möglich.

 

Aus einem aktuellen Erlebnisbericht eines 18-jährigen aus Trebesicht:

 

"Seit Oktober 2006 wohne ich im Trebe-Wohnprojekt "Thomas Weisbecker Haus". Die vorherigen 3 Jahre bin ich kreuz und quer durch Deutschland gereist. Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem festen Wohnsitz gewesen und das Tommyhaus hat mir die Möglichkeit eröffnet dort zu wohnen. Das Haus hab ich durch meine Freundin kennen gelernt und bin zuerst bei ihr mit ins Zimmer eingezogen. Nach ein paar Wochen hab ich ein Trebezimmer bekommen, in dem ich einstweilen, bis ich mein eigenes Zimmer beziehen konnte, wohnen konnte. Im Tommyhaus hat man auch die Möglichkeit sich mit Problemen wie Amt und Behörden, Straffälligenarbeit etc. ans Hausbüro zu wenden. Seit dem 1.1.2007 wurde dem Tommyhaus die Finanzierung von drei Arbeitsstellen vom Senat gestrichen. Dennoch verrichten diese Personen weiterhin ehrenamtlich ihre Arbeit und werden durch Solibeiträge von Hausbewohnern und anderen unterstützt. Dies ist wichtig, da auch auf diese Art und Weise die Aussicht auf Fortbestehen klarer ist.

 

Ich selber mache ein Praktikum als Tresenmann und versuche so und anders meinen Teil zur Unterstützung des Hauses beizutragen. In jedem Fall gilt es sich im Kollektiv einzubringen."

 

Soweit aus Betroffenensicht.

 

Trotz Wegfall der Förderungen bleibt das Tommy-Weisbecker-Haus auch weiterhin ein Zufluchtsort und Schutzraum für Treberinnen und Treber.

 

Die Angriffe des Staates finden unterschiedlich statt, sind aber der gleiche Kampf gegen selbstorganisierte kollektive Strukturen und Projekte in Berlin, Kopenhagen und überall.

 

Solidarität mit allen bedrohten Zusammenhängen:

 

Wo wir am Leben gehindert werden, fängt unser Widerstand an!

 

Infos zur Demo und weiteres findet ihr hier:

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